Myanmars Kultur ist zwar aufs Engste mit dem Buddhismus verflochten, doch auch andere Religionen haben ihre Spuren hinterlassen. Das auch als Wasserfest bekannte Neujahrsfest Thingyan hat seinen Ursprung in der Hindu-Tradition. Auch dem Glauben an die Nats steht der Buddhismus tolerant gegenüber. Selbst Bergvölker, die sich als christlich verstehen, verehren Buddhastatuen. Grund für ihr Christentum ist übrigens ein geschickter Schachzug westlicher Missionare: In der ursprünglichen Religion dieser Völker existierte ein ominöser »großer Bruder«, der seine Anhänger dereinst mit einem allwissenden Buch beglücken sollte. Den Rest kann man sich denken.Einzig mit der religiösen Minderheit der Muslime gibt es in den letzten Jahren Probleme, speziell im Rhakine-Staat, der an Bangladesch grenzt.
Angehörige der Rohingya werden derzeit ( November 2017) progromartig verfolgt, und manche Mönche geben sich in der Auseinandersetzung alles andere als friedlich. Beobachter glauben, die Differenzen zwischen Bevölkerungs- und Religionsgruppen habe es immer gegeben, doch das Militär habe alle Auseinandersetzungen unterbunden. Nach dem Ende der Diktatur brachen diese Gräben wieder auf. Den Rohingya in Myanmar, dem früheren Birma, wird derzeit großes Leid angetan. Das Militär brennt Dörfer der muslimischen Minderheit nieder, tötet und vertreibt Zivilisten. 400.000 Menschen sind in den vergangenen drei Wochen vor den vergewaltigenden, brandschatzenden und mordenden Truppen ins benachbarte Bangladesch geflüchtet. Die Vereinten Nationen sprechen von "ethnischen Säuberungen wie aus dem Lehrbuch".
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