Rodrigues geht der Ruf voraus, als kleine Schwester von Mauritius so zu sein, wie Mauritius vor 30 Jahren war. Die Nachbarinsel liegt 580 km von Mauritius entfernt. Die Hauptstadt des 109 km² großen Eilandes ist Port Mathurin, die Hauptsprache ist Französisch, Umgangssprache ist Rodriguais, ein französisches Kreolisch. Dort leben 40.000 Menschen tamilischer, europäischer und aftrikanischer Herkunft. Die unbewohnten Maskarenen waren schon den Arabern bekannt, die Rodrigues Dina a Robi nannten. Benannt wurde die Insel schließlich nach Diogo Rodrigues, einem Steuermann einer 1538 unter dem Befehl Pedro Mascarenhas fahrenden, kleinen portugiesischen Flotte, welche die Inselgruppe auf der Fahrt nach Goa passierte.
Ein breites Saumriff umgibt die Insel, so dass kaum ein Badeleben möglich ist. Früher war die Insel von dichten Regenwäldern bedeckt, die fast völlig abgeholzt wurden. Erosion und Wassermangel sind die Folge, weshalb in den 1980ern mit Wiederaufforstungen begonnen wurde. Rodrigues ist inzwischen stark überbevölkert und leidet an schweren, wahrscheinlich irreversiblen ökologischen Schäden und an akutem Wassermangel.
Der Fremdenverkehr als weiteres wirtschaftliches Standbein der Insel entwickelt sich nur langsam. 2006 gab es erst 15 Hotels und Pensionen, neben einigen privaten Unterkünften.
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