Das Fortbestehen der Malediven ist durch den steigenden Meeresspiegel im Rahmen des Klimawandels bedroht. Bis zum Jahr 2100 wird der Klimawandel 80 Prozent des Archipels unter Wasser gesetzt haben. Doch der chinesische Kolonialismus stellt eine mindestens ähnliche Bedrohung dar: Die Malediven liegen in einem Gebiet des Indischen Ozeans, das an der Hauptschifffahrtsroute zwischen China, den Öllieferanten des Nahen Ostens und Europa liegt. Ein Jahr vor seinem Besuch in Malé hatte Xi die Seidenstraßen-Vision als neues Herzstück seiner Außenpolitik bezeichnet. Von den 1200 Inseln sind etwa 200 bewohnt, zusätzlich werden etwa 100 als Hotelinseln genutzt. Malaysias Premierminister Mahathir Mohamad, der mit einem 20 Mrd. Dollar teuren chinesischen Eisenbahnprojekt zu kämpfen hat, an dem Malaysia zu „verarmen“ drohe, warnte in diesem Zusammenhang vor dem Risiko einer „neuen Version von Kolonialismus“. Pakistan, Sri Lanka und Myanmar stehen vor ähnlichen Schuldenbergen. Insgesamt hat der kleine Inselstaat drei Mrd. Dollar Schulden. Dem steht ein Bruttosozialprodukt von 4,03 Milliarden USD (2020) bei 540.542 (2020) Einwohnern gegenüber. (siehe dazu die Texte zu Ellaidhoo)
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